CDU vor Ort
Unter dem Motto CDU vor Ort besuchten kürzlich die beiden Landtagsabgeordneten Andre Bock und Volker Meyer (Sprecher im Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung), Bürgermeister Andre Wiese und Fraktionsvorsitzende Anja Tominski das Alten- und Pflegeheim
Bethesda. Der Leiter der 3 kommunalen Pflegeeinrichtungen des Landkreises, Michael Bott, die Pflegedienstleitung Belinda Lorenzen Boroske und die Leiterin der Verwaltung Lilia Dörksen
berichteten über die aktuellen Herausforderungen in der stationären Pflege:
Die Auslastung der
Heime ist gut, der Bedarf ist groß, hier gibt es Stabilität. Es ist eine Veränderung der Bewohnerschaft zu beobachten. Die Menschen, die in die Heime einziehen werden immer pflegebedürftiger, die
Pflege anspruchsvoller. Aktuell können nicht alle Plätze belegt werden, da das Personal fehlt. Der Fachkräftemangel ist mit Leihkräften nicht aufzufangen. Wünschenswert wäre es ohnehin mit festem
Personal zu arbeiten, da stationäre Langzeitpflege auch bedeutet Beziehungen aufzubauen zu halten
und eben auch würdevoll Abschied nehmen zu können. Durch die starke Belastung kommt es auch zu erhöhtem Krankenstand beim Personal.
Durch die Nähe zu Hamburg kann es zur Abwanderung von Personal kommen. Dort wird besser bezahlt und es gibt auch einen anderen Personalschlüssel. Bei dem Tarifgefüge ist ein deutliches Süd/
Nordgefälle zu erkennen.
Die Qualitätsanforderungen steigen ständig, sind aber aufgrund des Personalmangels kaum noch zu stemmen. Sorgen machen ebenso die Kostenentwicklung, Kostensteigerung und der Zuzahlungssatz
für Bewohner. Es ist unbedingt notwendig, die Rahmenbedingungen für Altenpflege neu zu denken.
Im Anschluss an das informative Gespräch gab es noch eine kleine Führung durch das Haus und den
liebevoll gestalteten Garten mit Blick auf die Luhe.
Nach dem Termin in Winsen ging es nach Luhdorf. Gundula Schrön (Tagespflege Schrön GmbH aus Winsen-Borstel) führte durch die im Umbau befindliche, neue Tagespflege-Einrichtung im ehemaligen Gasthaus Alpers. Nach dem ersten Eindruck war man sich schnell einig, dass diese
Umnutzung ein großer Gewinn für die Bürger und Bürgerinnen werden wird.
In der Tagespflegeeinrichtung in Borstel gab es einen Einblick in die Tagespflege und ambulante Pflege. Im gemeinsamen Austausch wurde auch hier deutlich, dass der Personalmangel, der hohe
Krankenstand beim Personal und die steigenden Qualitätsanforderungen alle Beteiligten immer wieder an ihre Grenzen bringen. Es braucht dringend eine Attraktivitätssteigerung und mehr
Anerkennung für Berufe in der Pflege, aber auch weniger Bürokratie. Volker Meyer und André Bock bekräftigten, sich auch auf Landesebenen hierfür stark zu machen.